Montag, 24. September 2007

Nachbarschaftsfrust

Ich muss jetzt einfach mal meinen Frust ablassen:

Wir wohnen im Erdgeschoss eines Dreifamilienhauses und bis vor einem Jahr war hier wirklich alles in Ordnung. Dann ging unser Nachbar, welcher über uns wohnt, in Frührente und damit fing das Drama an. Seitdem beschwert er sich über

- zu laute Musik, was vielleicht zweimal im Jahr vorkommt und bis vor einem Jahr auch völlig ok war
- klingelnde Wecker (wie sollen wir denn sonst wach werden?)
- die Fahne, die wir ab und zu hochziehen und welche während der WM im letzten Jahr auch nicht gestört hat
...

Bei jeder Kleinigkeit bekommen wir eine SMS, einen Anruf oder er steht gleich vor der Tür und droht damit, die Polizei zu rufen.

Leider hat er wohl vergessen, wie es vorher war:

- als er noch mit seiner Ex-Frau zusammen war, wurde dort auch lautstark gefeiert, ohne dass wir uns jemals darüber beschwert hätten
- nach der Trennung von seiner Frau stand er x-mal abends/nachts sternhagenvoll mit einer Flasche Wein vor der Tür, um sich bei uns auszuheulen
- vor vier Wochen haben wir nachts um 3 Uhr alle senkrecht im Bett gesessen, weil seine neue Freundin ihn lautstark zur Schnecke gemacht hat
- seine Tochter knallt täglich die Haustür so auf, dass sie einrastet und stundenlang offen steht (etwas, worüber nicht wir, sondern er sich immer beschwert hat!)
...

Als wir das letzte Mal alle zusammen weg waren, hat er uns übrigens hinterher eine SMS geschrieben: "Ihr seid so liebe Nachbarn. Ich habe ja sonst niemanden."

Wie kann sich jemand nur so verändern? Unzufrieden? Einsam? Ich habe keine Ahnung! Aber es nervt mich inzwischen tierisch, dass wir uns in unserer eigenen Wohnung nicht mehr frei bewegen können, ohne ständig damit zu rechnen, dass in den nächsten zwei Minuten das Telefon klingelt (er ist mit seinen Beschwerden sehr schnell).

Die Absicht, dass wir uns mal eine Eigentumswohnung kaufen wollen, steht schon seit längerem fest. Allerdings wollten wir eigentlich warten, bis zumindest eins unserer (erwachsenen) Kinder ausgezogen ist, weil uns beiden später mal eine Drei-Zimmer-Wohnung reichen würde...

Heute abend haben wir einen Termin mit einem Makler wegen einer Vier-Zimmer-Wohnung. Ich weiß nämlich nicht, wie lange es noch dauert, bis ich hier endgültig ausraste!

Was ich unserem Nachbarn wünsche, wenn wir hier ausziehen? Eine Familie mit ganz vielen, kleinen, lauten Kindern! Ätsch! :-)

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Tja, ich tippe mal der ist gefrustet, langweilt sich, hat keine Aufgabe mehr, fühlt sich nutzlos. Das läßt er jetzt an Euch aus.
Das könntet Ihr wahrscheinlich nur abstellen, wenn Ihr Euch intensiv um ihn kümmert. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, daß Ihr dazu Lust habe...
Also drücke ich Euch die Daumen, daß Ihr schnell eine schöne neue Wohnung findet.

Liebe Grüße

Tina

Anonym hat gesagt…

Habt Ihr schon mal Tacheles mit ihm geredet?
Sicher wird er gefrustet sein. Vielleicht solltet Ihr ihm das mal auf den Kopf zu sagen und gleichzeitig, dass Ihr das nicht akzeptiert, dass er seinen Frust nunan Euch auslässt. Zählt ihm positive Beispiele Eures bisherigen Miteinander auf und verbietet ihm mit Nachdruck, Euch zu BELÄSTIGEN, wenn z. B. morgens der Wecker klingelt. Zu einem anderen Tagezeitpunkt kann man ja vielleicht noch einmal darüber reden... Wenn sich nichts bessert, brecht den Kontakt rigoros ab. Beschwert Euch beim Vermieter und sucht Euch Eure neue Wohnung, wie es ja ohnehin angedacht ist.

LG
Knittaxa

Anonym hat gesagt…

ohoh, was glaubst du, was in einer Eigentumswohnung passieren kann? Genau dasselbe.....Ich spreche da aus Erfahrung, aber aus einer ETW kommste so schnell nicht mehr raus.

Unser Nachbar ist auch in Rente, und wird nörgelig....

tröstegrüße
Iris